Ein Abenteuer für die Seele

Auf dem Plakat zur Ausstellung ist die "purple city"
von Mark Marquardt (2009) zusehen.
"Abstrakte Kunst. Ein Abenteuer für die Seele"
25. September bis 27. Dezember 2015
Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit Art-consult, Berlin
Vernissage am Sonntag, den 27. September, 15 Uhr
Im Jahre 1911 malte Wassily Kandinsky das wohl erste abstrakte Gemälde der Welt. Damit stellte er die bis dahin zentrale Aufgabe der Kunst, reale Dinge abzubilden, in Frage. Er erkannte, das Farben und Formen in sich einen inneren Klang besitzen „… der die ganze Seele in Schwingungen versetzt" (W Kandinsky). Seither unterscheiden wir zwischen der gegenständlichen und der nicht-gegenständlichen, der abstrakten Kunst. Linien und Flächen, geometrische oder organische Formen übertragen Ereignisse oder persönliche Erinnerungen der Künstler in sein Werk, das durch diese Reduktion eine Bedeutung über die individuelle Erfahrung hinaus erfährt, wobei der gewählte Abstraktionsgrad den Spielraum für sinnliche Vorstellungen lässt und ein Abenteuer für die Seele und den Geist möglich macht.
Da bekanntlich Kunst im Auge des Betrachters liegt, hat die moderne / abstrakte Kunst immer für heftige Diskussionen von totaler Ablehnung bis hin zum alleinigen Ausdruck von Kunst gesorgt.
Es sei hier an drei tiefgreifende Ereignisse erinnert. Mit seiner sogenannten“ Rinnsteinrede“ im Jahr 1901 hat Kaiser Wilhelm II. alle Kunst der Moderne außer Heldendenkmälern und Schlachtenszenen diskreditiert, mit lange nachwirkenden Folgen. Als die Nazis 1937 die Aktion „Entartete Kunst“ starteten, bedeutete dies für abstrakte Malerei Beschlagnahmung, Verbote bis hin zur Verfolgung der Künstler. Und auch am Beginn der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde durch die sogenannte Formalismus-Debatte der Kalte Krieg auch in der modernen Kunst ausgetragen. Dabei stand Carl Hofer für gegenständliche Darstellungen (die ostdeutsche Position) und Willi Baumeister für abstrakte Kunst (die westdeutsche Position). Auch hier sind die Auswirkungen bis zum Ende des Kalten Krieges feststellbar.
Vermutlich wird auch die Ausstellung im Ziegelhof bei den Betrachtern unterschiedliche Reaktionen auslösen. Sie ist aber eine gute Gelegenheit, sich über die Abstrakte Kunst an Hand der Arbeiten von bekannten und noch nicht so bekannten Künstlern eine eigene Meinung bilden zu können. Die Ausstellung zeigt mehr als 30 Arbeiten von Künstlern wie Wassily Kandinsky, Hannah Höch, Bauhaus-Künstlern wie Lyonel Feininger und Johann Molzahn, Vertretern der Informellen Kunst und Zeitgenossen wie Volker Witte, Barbara Pohl und Mark Marquardt, der - mit einer eigenen Arbeit - auch das Plakat gestaltet hat. Es gibt also viel zu entdecken, u.a. auch drei Beispiele abstrakter Skulpturen von zeitgenössischen Künstlern. Die Ausstellung ist ab Freitag, den 25. September 2015, im Ziegelhof zu sehen. Am Sonntag, den 27.September, findet ab 15 Uhr eine Einführung durch den Kurator Klaus Karl Maxs von Art-Consult Berlin statt. Wir erwarten auch einige der ausstellenden Künstler zum Gespräch. Herzlich willkommen!
25. September bis 27. Dezember 2015
Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit Art-consult, Berlin
Vernissage am Sonntag, den 27. September, 15 Uhr
Im Jahre 1911 malte Wassily Kandinsky das wohl erste abstrakte Gemälde der Welt. Damit stellte er die bis dahin zentrale Aufgabe der Kunst, reale Dinge abzubilden, in Frage. Er erkannte, das Farben und Formen in sich einen inneren Klang besitzen „… der die ganze Seele in Schwingungen versetzt" (W Kandinsky). Seither unterscheiden wir zwischen der gegenständlichen und der nicht-gegenständlichen, der abstrakten Kunst. Linien und Flächen, geometrische oder organische Formen übertragen Ereignisse oder persönliche Erinnerungen der Künstler in sein Werk, das durch diese Reduktion eine Bedeutung über die individuelle Erfahrung hinaus erfährt, wobei der gewählte Abstraktionsgrad den Spielraum für sinnliche Vorstellungen lässt und ein Abenteuer für die Seele und den Geist möglich macht.
Da bekanntlich Kunst im Auge des Betrachters liegt, hat die moderne / abstrakte Kunst immer für heftige Diskussionen von totaler Ablehnung bis hin zum alleinigen Ausdruck von Kunst gesorgt.
Es sei hier an drei tiefgreifende Ereignisse erinnert. Mit seiner sogenannten“ Rinnsteinrede“ im Jahr 1901 hat Kaiser Wilhelm II. alle Kunst der Moderne außer Heldendenkmälern und Schlachtenszenen diskreditiert, mit lange nachwirkenden Folgen. Als die Nazis 1937 die Aktion „Entartete Kunst“ starteten, bedeutete dies für abstrakte Malerei Beschlagnahmung, Verbote bis hin zur Verfolgung der Künstler. Und auch am Beginn der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde durch die sogenannte Formalismus-Debatte der Kalte Krieg auch in der modernen Kunst ausgetragen. Dabei stand Carl Hofer für gegenständliche Darstellungen (die ostdeutsche Position) und Willi Baumeister für abstrakte Kunst (die westdeutsche Position). Auch hier sind die Auswirkungen bis zum Ende des Kalten Krieges feststellbar.
Vermutlich wird auch die Ausstellung im Ziegelhof bei den Betrachtern unterschiedliche Reaktionen auslösen. Sie ist aber eine gute Gelegenheit, sich über die Abstrakte Kunst an Hand der Arbeiten von bekannten und noch nicht so bekannten Künstlern eine eigene Meinung bilden zu können. Die Ausstellung zeigt mehr als 30 Arbeiten von Künstlern wie Wassily Kandinsky, Hannah Höch, Bauhaus-Künstlern wie Lyonel Feininger und Johann Molzahn, Vertretern der Informellen Kunst und Zeitgenossen wie Volker Witte, Barbara Pohl und Mark Marquardt, der - mit einer eigenen Arbeit - auch das Plakat gestaltet hat. Es gibt also viel zu entdecken, u.a. auch drei Beispiele abstrakter Skulpturen von zeitgenössischen Künstlern. Die Ausstellung ist ab Freitag, den 25. September 2015, im Ziegelhof zu sehen. Am Sonntag, den 27.September, findet ab 15 Uhr eine Einführung durch den Kurator Klaus Karl Maxs von Art-Consult Berlin statt. Wir erwarten auch einige der ausstellenden Künstler zum Gespräch. Herzlich willkommen!